Vorstellungsgespräch: 10 Fragen, die Sie stellen sollten

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Fragen im Vorstellungsgespräch

Das Vorstellungsgespräch ist einer der wichtigsten Bestandteile der Bewerberauswahl. In Anbetracht der wenigen Zeit, die allen Beteiligten für ein Vorstellungsgespräch zur Verfügung steht, ist Effizienz gefragt. Sowohl fachliche als auch persönliche Kompetenzen müssen in kurzer Zeit genauestens unter die Lupe genommen werden, um eine erste Entscheidung treffen zu können. Hinzu kommt vielleicht Zeitdruck seitens des Bewerbers, da dieser Alternativen hat und sich zeitnah entscheiden möchte. Wir zeigen Ihnen, welche Top 10 Fragen im Vorstellungsgespräch helfen, um sich ein aussagekräftiges Bild von Ihren Bewerbern zu verschaffen.

Die Wellenlänge im Vorstellungsgespräch muss stimmen

Im besten Falle haben Sie als Personalverantwortlicher am Ende des Prozesses die Qual der Wahl. Fachlich wurden Ihre Bewerber auf Herz und Nieren geprüft und als geeignet eingestuft. In letzter Instanz entscheidet häufig die zwischenmenschliche Ebene. Oftmals fällt es der Fachabteilung und den Personalverantwortlichen allerdings schwer, eine Aussage über die gemeinsame Wellenlänge zu treffen. Passt der Bewerber ins Team und zur Unternehmenskultur oder hat er sich nur gut verkauft? 

Um herauszufinden, ob die Sympathie stimmt und Arbeitgeber und Bewerber zueinander passen, sind sowohl eine gute Vorbereitung als auch die richtigen Fragen im Vorstellungsgespräch das A und O. Wir haben unsere Top 10 Fragen für Sie zusammengefasst.

10 Persönlichkeitsfragen für Ihr Vorstellungsgespräch

  1. Wer ist Ihr größtes Vorbild?
    Nennt der Bewerber ein Vorbild aus dem privaten Umfeld oder ist es ein Schauspieler / Politiker / Sportler? Mit dieser Frage erfahren Sie mehr über die Werte Ihres Gegenübers. Legt er vielleicht besonderen Wert auf Disziplin, Striktheit oder hat die Familie einen besonders hohen Stellenwert für ihn?
  2. Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten nun schon seit einigen Monaten bei uns. Sie kommen nach Hause zu Ihrer Familie und sagen: „Das war die richtige Entscheidung! Ich bin richtig glücklich, dass ich diesen Job angenommen habe!“. Was muss bis dahin passiert sein?
    Eine sehr spannende Frage, denn an der Antwort werden Sie relativ schnell erkennen, was dem Bewerber langfristig wichtig ist. Ist es der Teamzusammenhalt oder ist es vielleicht doch der schicke Firmenwagen inklusive Gehaltserhöhung?
  3. Wenn Sie sich Ihren Traumjob aussuchen dürften. Wie würde er aussehen?
    Hier darf der Kreativität freien Lauf gelassen werden. Bleibt der Bewerber in der Branche oder wählt er vielleicht sogar ein ganz anderes Themengebiet? Hier darf gerne ganz genau hinterfragt werden. Sie werden merken, mit wieviel Herzblut der Kandidat den Job wirklich ausüben würde. Und ja, wir hatten tatsächlich schon Bewerber im Vorstellungsgespräch, die geantwortet hatten, dass sie eigentlich gar nicht arbeiten würden, wenn sie es sich aussuchen dürften. Auch eine aufschlussreiche Antwort, wie wir finden. :)
  4. Nennen Sie drei Eigenschaften, die Ihr Chef besitzen muss, damit Sie gut mit ihm arbeiten können! / Nennen Sie drei Eigenschaften, die Ihr Chef besitzen muss, damit Sie sich ganz schnell wieder nach einem neuen Job umsehen!
    Ihr Vorteil: Sie kennen den Chef, der Bewerber nicht. Das Fettnäpfchen kann also seitens des Kandidaten nicht vermieden werden. Gleichen Sie die Eigenschaften im Kopf ab – im besten Falle decken sich überwiegend die positiven Merkmale.
  5. Sie sind für einen Tag Chef! Was würden Sie bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber anders als Ihr Vorgesetzter machen?
    Kann der Bewerber mit der Verantwortung umgehen? Welche Prioritäten setzt er? Nutzt er den Tag für seinen eigenen Vorteil oder denkt er auch an seine Mitarbeiter? Würde er alles grundlegend anders machen als sein aktueller Vorgesetzter? Wenn ja, wieso? Hier können Sie auch mögliche Differenzen herausfinden, die Ihr Gegenüber bei der direkten Frage danach eventuell nicht erzählen würde.
  6. Welchen Einfluss haben Sie in Ihrem aktuellen Unternehmen und welchen Einfluss haben Sie in Ihrem Team?
    Hat der Bewerber sich eine Schlüsselposition erarbeitet? Heißt, ist er fachlich wichtig, ggf. sogar unabdingbar, für das Unternehmen? Ist er aber auch als Mensch wichtig für sein Team? Treibt er Dinge voran? Übernimmt er in kleineren Projekten die Führung? All das sind Fragen, die Ihnen im besten Falle mit dieser einen Frage beantwortet werden.
  7. Wie würden Sie mich als Personalverantwortlichen in diesem Vorstellungsgespräch bewerten?
    Fiese Frage, das geben wir zu! Hier zeigt sich zum einen, wie nervös der Bewerber ist und inwieweit er humorvoll und schlagfertig reagieren kann. Unerwartete Situationen passieren immer wieder. Hier merken Sie schnell, ob Ihr Gegenüber auch mit diesen umgehen kann. Außerdem erfahren Sie, ob der Bewerber ehrlich ist und konstruktives Feedback geben kann. Natürlich abhängig davon, ob Sie ein ehrliches Feedback hören wollen.
  8. Was kann Ihr größter Feind nicht an Ihnen ausstehen?
    Die Frage nach den Schwächen, nur eben anders gestellt. Hier wird der Bewerber Ihnen sicher einen tieferen Einblick geben als nur drei auswendig gelernte Schwächen, an welchen er zukünftig selbstverständlich arbeiten möchte.
  9. Warum stehen Sie jeden Morgen auf?
    Was motiviert den Bewerber jeden Tag? Auch hier erfahren Sie mehr über die Werte Ihres Gegenübers.
  10. Welche Rolle spielt Geld für Sie?
    „Geld spielt für mich keine Rolle“ – wenn Sie diese Antwort hören, müssen Sie sich die Frage stellen, ob der Kandidat im Lotto gewonnen hat und einfach besonders viel Spaß daran hat, zu arbeiten oder ob er Sie vielleicht anflunkert. Zweiteres ist in diesem Fall wohl realistischer. Natürlich spielt Geld eine Rolle für Ihr Gegenüber, sonst würde er jetzt nicht mit Ihnen in diesem Gespräch sitzen. Aber steht das Geld an erster Stelle? Hier werden Sie erkennen, ob der Bewerber auch ein wenig Spaß an seinem Job hat oder ob er die Tätigkeit nur ausüben möchte, um ein geregeltes Einkommen zu haben. Sollte Letzteres der Fall sein, sind die Erfolgsaussichten mit diesem Bewerber wohl eher geringer.

Fazit

Einige Fragen sind gemein und einige kennen Sie sicher schon. Picken Sie sich die Fragen heraus, die für Sie hilfreich sind und die Sie mit Authentizität stellen können. Auch Sie müssen sich wohl fühlen, nicht nur der Bewerber. Die Gesprächsatmosphäre entscheidet grundlegend über den Verlauf eines Vorstellungsgesprächs. Welcher Bewerber erzählt schon gerne in einem Kreuzverhör über sich und seine Charaktereigenschaften?  

Für einen Großteil der Fragen gibt es keine richtigen oder falschen Antworten. Mit jeder Antwort lassen sich Rückschlüsse zur Motivation und Persönlichkeit des Bewerbers ziehen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Erfolg dabei und freuen uns natürlich auch über Ihr Feedback zu hoffentlich vielen, positiven Vorstellungsgesprächen. 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

(Bild: gemeinfrei / PEXELS / fauxels)

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